Geschichte

Das Dorf Bukowiec (Buchwald), erstmals 1300 erwähnt, war seit früher Zeit im Besitz der Familie von Zedlitz. Bereits im 16. Jh. entstand hier unter dieser in Schlesien bekannten Familie ein Schloss mit Wassergraben. Berühmt wurde es jedoch, als der spätere preußische Bergbauminister Graf Friedrich von Reden 1785 das Gut kaufte, hier seine Hauptresidenz errichtete und ein landwirtschaftliches Mustergut führte. Außerdem ließ er das Schloss nach seinen Reisen durch England im klassizistischen Stil sowie den ungefähr 250 ha großen Park als Landschaftspark nach englischem Muster zu Beginn des 19. Jhs. umgestalten.

Die moderne, aufgeklärte Haltung der Besitzer und ihre guten Kontakte zur preußisch-königlichen Familie verliehen Buchwald eine große Anziehungskraft. Viele berühmte Persönlichkeiten waren hier zu Gast, darunter auch König Wilhelm III. mit seiner Gattin Luise, der Staatsmann Freiherr von Stein, die polnische Fürstin Izabela Czartoryska, der spätere Präsident der USA John Quincy Adams und der Maler Caspar David Friedrich. Zudem erlangte der Ort wegen des sozialen Engagements der Gattin des Grafen, Friederike von Reden, große Bekanntheit. Sie war maßgeblich an der Ansiedlung der Tiroler Glaubensflüchtlinge in den Jahren 1837-38 sowie an der Rettung der in Norwegen vom Abbruch bedrohten Stabkirche Wang und deren Wiederaufstellung in Krummhübel beteiligt.

Die Gestaltung des Parks wird dem Grafen selber zugeschrieben. Doch ist auch anzunehmen, dass der Kunstgärtner Hans Karl Walter, der damals im Walterhaus (heute Gärtnerhaus) wohnte, ebenfalls auf dessen Entwicklung großen Einfluss hatte.

Der Park gilt als einer der ersten romantischen Parks in Schlesien. Die Einbauten versinnbildlichen die Menschheitsgeschichte, Mensch und Natur werden als Einheit verstanden. Die Gestaltung folgt dem Prinzip, die äußeren landwirtschaftlich genutzten Bereiche gestalterisch mit den inneren Parkbereichen zu verbinden. Vom gebäudenahen, künstlerisch gestalteten Bereich wurde über den Landschaftspark hin zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen als Ornamental Farm geführt. Der schlossnahe Bereich umfasste dekorative Blumenbeete, einen Rosengarten an der Orangerie und einen Kirschbaumgarten am Gärtnerhaus. Daran schloss sich der eigentliche Landschaftspark mit Abtei, Belvedere, Aussichtsturm, künstlichen Ruinen und sonstigen Bauten auf 120 Hektar an. Schließlich bildeten sorgfältig gepflegte Wiesen, Felder, Fischteiche, ein Vorwerk und Gartenpavillons den Abschluss. Die umgebende Gebirgslandschaft wurde durch Blickbeziehungen einbezogen, sich schlängelnde Bäche und Gräben belebten den Park als durchdachtes Wassersystem. Ein leicht hügeliges Gelände östlich der Teiche eröffnete das Panorama des Riesengebirges. Nördlich erstreckte sich ein malerischer Hang mit schattigen Wäldern, Hainen und Wiesen. Kleine Ackerfelder führten in Richtung der Teiche und zu den Vorwerkbauten hinab. Vom ursprünglich guten Wegesystem der Parkanlage blieb nur die Hauptpromenade erhalten. Früher verbanden Alleen die Hauptplätze des landschaftlichen Parks. Manche von ihnen führten auch direkt zu den nahe gelegenen Landgütern in Erdmannsdorf (Mysłakowice) und Fischbach (Karpniki). In den letzten Jahren wurden sie in großem Umfang zurückgewonnen.

Einen Teil des Parks hatte der Graf seiner geliebten Frau zum 2. Hochzeitstag gewidmet, die an der Erschaffung des Parks teilhatte. Auf einer Anhöhe in der Nähe des Schlosses wurde deshalb ein Pavillon in Form eines griechischen Tempels errichtet.

Nach dem Krieg verwilderte der Park, doch heute bemüht sich die Stiftung Tal der Schlösser und Gärten im Hirschberger Tal erfolgreich um deren Wiederherstellung. Die weiträumige Parkanlage mit vielen Elementen der Kleinarchitektur eignet sich besonders gut für lange Spaziergänge und Entdeckungen. Auch ist sie Kulisse für Ausstellungen und Konzerte.